Die zweite Begegnung des Austauschprojekts „Circus For Global Change“ in Costa Rica

Am Dienstag, den 19.2.2019, traf sich die deutsche Gruppe sehr früh und beladen mit sehr viel Gepäck am Karlsruher Hauptbahnhof, um von dort mit dem Zug nach Stuttgart und dann mit dem Flugzeug nach Zürich zu gelangen. Hier boardeten wir schließlich in unseren Langstreckenflug nach San José, Costa Rica.

Nach zwölfeinhalb Stunden Flug kamen wir dort schließlich an, und fuhren in ein Hostel am Stadtrand, in welchem wir uns mit der nicaraguanische Gruppe treffen werden.

Am nächsten Morgen fuhren wir gemeinsam nach Pérez Zeledón zum Circo Fantazztico, um uns zu stärken, Leute kennen zu lernen, und Material abzuholen. Wir fuhren weiter nach Longo Mai, einem kleinen Selbstversorgerdorf, in welchem wir die folgenden zehn Tage verbracht haben. Dieses Dorf entstand in den 70er Jahren, um vor allem Flüchtlingen (zu großen Teilen aus El Salvador und Nicaragua) ein selbstständiges und unabhängiges Leben zu ermöglichen. Angebaut werden hier Reis, Fleisch und weitere tierische Produkte, Bohnen, verschiedene Gemüsesorten und Früchte, sowie Kaffee und  Zuckerrohr.

Einige schliefen direkt in dem Rancho, andere in Gastfamilien, von denen wir übrigens auch Essen bekamen.

Geweckt von Hahnenkrähen, Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher starteten wir die nächsten Tage immer voller Energie und Lebensfreude. Unser Fokus lag auf der Weiterentwicklung unserer Show zum Thema „Nachhaltiger Konsum“, die wir letztes Jahr in Karlsruhe aufgeführt haben. Hier in Costa Rica änderten wir einiges, da wir zum Einen nicht alle Materialien für alle Szenen zur Verfügung hatten, und wir auch andere Themenbereiche, wie zum Beispiel die Landwirtschaft, die das Leben vieler Menschen hier prägt, stärker aufgreifen wollten.

Neben dem Training machten wir viele Ausflüge. Wir besichtigten die Bio-Kaffee-Plantage und die Rösterei in Longo Mai, und machten eine kleine Wanderung in den Wald, von dem Longo Mai umgeben ist.

Bei einem Ausflug zu einer sehr großen Ananasplantage erfuhren wir viel über die Entwicklung (und Verschlechterung) der Arbeitsbedingungen in den letzten Jahren. Unser Tourguide war ein Aktivist, der uns viel von seinen Versuchen der Verbesserung der Arbeitsbedingungen erzählte.

Wir hörten uns auch einen Vortrag über die Téribes an, welche zu den Ureinwohnern Costa Ricas gehören.

Am letzten Abend in Longo Mai führten wir unsere Show im Rancho für die Dorfbewohner auf und kamen mit ihnen ins Gespräch über unseren Austausch und seine Inhalte.

Wir „zogen“ nun in ein kleines Hostel in Pérez Zeledón. Hier in dieser Stadt präsentierten wir unsere Show weitere zwei Male: In einer Schule am Stadtrand und in einem Waisenhaus für Mädchen.

Die letzten drei Tage genossen wir bei strahlendem Sonnenschein am Pazifikstrand. Hier und an Wasserfällen, die wir am vorletzten Tag besichtigten, führten wir auch unsere Evaluation des Projekts durch.

Am Samstag brachen wir nach San José zum Flughafen auf. Wir verabschiedeten uns mit Tränen in den Augen von unseren Freunden und flogen zurück nach Deutschland.

Die Nicas übernachteten noch eine Nacht in der Hauptstadt und begaben sich am nächsten  Tag mit ihrem Bus zurück nach Hause.

Es war eine wunderschöne Zeit, an die ich mich sehr gerne zurückerinnere, und ich hoffe, wir sehen unsere Freunde bald wieder!